Eine Abschiebung verhindern

Geschrieben von Klaus Büttner.

abursabor"Sabur Frotan saß am 14.12.16 bei der ersten Sammelabschiebung fast schon im Flieger. Durch den unermüdlichen Einsatz seiner Anwältin konnte die Abschiebung in Frankfurt erst mal bis maximal 26.1.17 unterbrochen werden. Er sitzt nun wieder – seit Mitte Oktober - in Abschiebehaft. Was das mit Menschen macht, muss ich Ihnen wahrscheinlich nicht beschreiben. Sie wissen durch Ihre Arbeit mit Flüchtlingen nur zu gut, welche Einzelschicksale hinter solchen Aktionen stecken." Dies ist ein Zitat aus einer Mail die uns erreichte. Durch einen kurzen Blick ins Internet, konnten wir uns davon überzeugen das es sich nicht um einen "Hoax" handelt sondern ein echtes Problem beschrieben wird wo es sich lohnt zu helfen. Und die Hilfe kostet nur ein wenig Zeit. Hier der Link zu dem Aufruf.

NINA

Geschrieben von Klaus Büttner.

ninaapp2Die Zeitungspresse hat sich in den letzten Tagen überschlagen, mit der Meldung über eine Einführung von NINA (Notfall-Informations- und Nachrichten-App) im Kreis Recklinghausen. Bereits am  8. Juni 2015, im Rahmen der Messe INTERSCHUTZ in Hannover wurde diese App von Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière vorgestellt. Aufbauend auf das Warnsystem "MoWaS" welches im August 2013 eingeführt wurde, soll die App "NINA" den Bürger direkt in das Warnsystem einbinden und informieren. Nina wird bundesweit eingeführt. Neben Rundfunk, Fernsehen, Sirenen und Lautsprecherdurchsagen trägt der Bürger durch Mitnahme eines Smartphone seine eigene "Warnsirene" am Körper. Zu jeder Zeit ist der Smartphonebesitzer in dieser Warnmeldekette mit eingebunden und er kann sofort entsprechend der Warnmeldung reagieren. Diese App ist kostenfrei und wird einfach von den App-Stores heruntergeladen und installiert. Nachdem der Wohnort eingeben wurde ist die App aktiv und funktioniert europaweit. Ausführliche Informationen sind auf der Webseite des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe nachzulesen.

Senioren mit Rollator - sicher unterwegs in Bus und Bahn

Geschrieben von Redaktion.

rollatorJeder Mensch möchte bis ins hohe Alter mobil und unabhängig sein. Für Senioren sind neben dem eigenen Fahrzeug Busse und Bahnen dabei wichtige und häufig genutzte Transportmittel. Was aber, wenn der Rollator zum ständigen Begleiter wird, weil die körperliche Kraft nachlässt? Ist dieses Hilfsmittel dann ein Hindernis, das die Benutzerinnen und Benutzer in ihrem Radius einschränkt? "Grundsätzlich nicht", sagt Dr. Susanne Woelk, Geschäftsführerin der Aktion DAS SICHERE HAUS (DSH), Hamburg. Allerdings sollte jede Fahrt gut vorbereitet sein. Dazu zählt zum Beispiel das rechtzeitige Losgehen von zu Hause - eine beruhigende Zeitreserve, falls ein Umweg zur nächsten Ampel notwendig ist, um eine Straße sicher zu überqueren.
Sicher ein- und aussteigen mit dem Rollator.
In den letzten Jahren ist das Fahren mit Bussen und Bahnen für Menschen mit Rollator erleichtert worden - unter anderem deshalb, weil vermehrt Niederflurbusse und -bahnen eingesetzt werden, die einen stufenfreien Ein- und Ausstieg mit Rollstuhl oder Rollator ermöglichen.
Doch auch jede und jeder Einzelne kann etwas für seine Sicherheit beim Fahren mit Bus und Bahn tun. Damit der Rollator nicht zur Unfallgefahr wird, rät die DSH:
-    Beim Einsteigen erst die Vorderräder des Rollators, dann die Hinterräder ins Fahrzeug schieben. Anschließend steigen Sie selbst hinterher.
-    Beim Aussteigen ist es andersherum: Wenn der Bus oder die Bahn höher liegt als die Haltestellenkante, gehen Sie rückwärts aus dem Fahrzeugund holen den Rollator nach.
-    Suchen Sie sich einen Platz in Fahrtrichtung in der Nähe der Türen.
-    Benutzen Sie Ihren Rollator während der Fahrt nie als Sitz: Wird abrupt gebremst, kann es gefährlich werden.
-    Die Feststellbremsen sollten während der Fahrt angezogen sein und erst wieder gelöst werden, wenn das Fahrzeug steht.
-    Achten Sie auf die Haltestellen, damit Sie sich rechtzeitig auf den Ausstieg vorbereiten können. Aber: Warten Sie mit dem Aufstehen möglichst lange, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, wenn das Fahrzeug bremst.
Helfen oder nicht helfen? Fragen!
Andere Fahrgäste müssen nicht tatenlos zusehen, wenn ältere Menschen Schwierigkeiten beim Ein- oder Aussteigen haben. Am einfachsten ist es, zu fragen, ob Hilfe benötigt wird. Nicht jeder mag es, wenn der Rollator ungefragt in den Bus gehoben oder Einkaufstaschen abgenommenwerden. Verständnis und Geduld sind für alle Fahrgäste das A und O. Eine freundliche Geste kann auch darin bestehen, dass ein Fahrgast einem anderen, der mit dem Rollator einsteigt oder dem aus anderen Gründen das Stehen Probleme bereitet, seinen Sitzplatz anbietet.
Weitere Tipps rund um die Sicherheit in Heim und Freizeit bietet die DSH-Zeitschrift "SICHER zu Hause & unterwegs" in ihrer neuesten Ausgabe: http://das-sichere-haus.de/dsh-magazin/.

Neu im Digitaljahr 2017

Geschrieben von Bitkom.

digital 388075 640Im kommenden Jahr treten in der digitalen Welt viele Neuerungen in Kraft, die Verbraucher, Unternehmen oder auch die öffentliche Verwaltung betreffen. Bitkom nennt die wichtigsten Änderungen im Jahr 2017. Bitkom meldet dazu:

Roaming-Gebühren werden endgültig abgeschafft

Nach einer seit mehreren Jahren dauernden Übergangsphase werden die Roaming-Gebühren innerhalb der Europäischen Union endgültig abgeschafft. Ab 15. Juni 2017 zahlen Europäer auf Reisen im EU-Ausland für Handygespräche denselben Preis wie für Handygespräche zu Hause. Noch zu klären ist, ob es eine Obergrenze für die Dauer des Roamings geben soll (Fair-Use-Klausel). Damit soll ein Missbrauch verhindert werden, zum Beispiel der dauerhafte Gebrauch ausländischer SIM-Karten in Deutschland.

"Weihnachtszauber", eine Geschichte von Ludger Pötter

Geschrieben von Ludger Pötter.

schlittenLeise rieseln die Weihnachtsklänge „Stille Nacht, Heilige Nacht“ durch mein Wohnzimmer. Gespielt von Anne Sophie Mutter auf ihrer berühmten Stradivari Geige, schlüpft die Musik aus dem kleinen schwarzen Bose Lautsprecher und erfüllt den ganzen Raum. Vor dem Fenster tanzen die Schneeflocken und drinnen die Flammen im Kamin. Sie umzüngeln die derben Holzscheite und entlocken ihnen wohltuende Wärme. Ich sitze gemütlich in meinem De Sede Sessel DS - 57. Der Duft des frisch gebrühten Früchtetees lässt meine Nasenflügel frohlocken und das Stück Schwarzwälder Kirsch lacht mich an. Die silbernen Kugeln an meiner Nordmanntanne glänzen im Schein eines LED Lichtermeers.
Da knallt ein Schneeball gegen meine Fensterscheibe. Vor Schreck lasse ich beinahe die Teetasse fallen. Unverzüglich springe ich auf, stelle den Tee zur Seite und stürze zum Fenster. Auf der Straße veranstalten vier Kinder lachend und kreischend eine wilde Schneeballschlacht. Ich spüre die erhöhte Frequenz meines Herzschlags und das Blut durch meine Adern pulsieren.
„Muss das sein?“, sage ich mir erbost. „Dieser Krawall an Weihnachten. Und dann ballern sie noch Schneebälle gegen mein Fenster. Das muss ich mir nicht bieten lassen. Diesen Gören werde ich mal ordentlich die Leviten lesen.“
Ich eile in der Flur, schlüpfe in meine Santoni Schuhe aus echtem Krokodilleder, gleite in meinen Mantel der Marke Hugo Boss, werfe mir den Gucci Schal um den Hals und stapfte hinaus in den knirschenden Schnee.
„Hey ihr Rotznasen“, rufe ich ihnen schon von weitem zu. „Was soll dieser Radau am hochheiligen Weihnachtsfest.“ Das Lachen der Kinder erstirbt. Ängstlich schauen sich Paul, Mia, Greta und Milan zu mir um. Als ich bei ihnen angelangt bin baue ich mich vor ihnen auf. Ich stemme meine Hände in die Hüften und schreie meine gesamte Wut hinaus. „Was soll dieser Krach? Habt ihr nicht mehr alle Tassen im Schrank? Und welcher Hornochse hat denn den Schneeball gegen mein Wohnzimmerfenster geworfen?“
Paul hebt zögernd den Finger und murmelt: „Ich war das.“"
Na klar der Paul“, schnauze ich los. “ Wer den sonst? Du machst mehr Lärm als die Sirene eines Feuerwehrautos.“
„Ist Kinderlachen etwa Lärm?“, fragt da die kleine Greta mit zarter Stimme.
Ich stutze. Ihre Frage wirft mich total aus der Bahn. Krampfhaft versuche ich mich wieder in den Griff zu bekommen.
„Warst du eigentlich nie ein Kind und hast gespielt“, will Greta jetzt wissen.

Das ist zu viel. In meinem Kopf hallen nur noch zwei Wörter wider, Kinder - spielen, Kinder – spielen, Kinder – spielen! Meine Gedanken wirbeln durcheinender, rasen durch enge Gänge, dunkle Tunnel und vom Nebel getränkte Täler zu längst vergessenen Erinnerungen und landen in einer wunderschönen, schneebedeckten, hügeligen Landschaft. Dort, wo ich aufgewachsen bin. Vier Kinder sausten mit ihren Schlitten den Hang hinab. Herbert und Anneliese auf dem ersten Schlitten, Maria und ich auf dem zweiten.

„Schneller Gustav, schneller. Wir können sie noch überholen“, schrie Maria in mein Ohr. Sie umklammerte in angenehmer Weise meinen Oberkörper. Wir gewannen tatsächlich an Fahrt und holten auf. Als wir kurz davor waren, sie zu überholen, riss Herbert seinen Schlitten herum und fuhr in unsere Bahn.

Wir rammten seinen Schlittern wurden alle vier durch die Luft geschleudert und landeten im weichen Schnee. Ich rappelte mich auf und schrie: „Herbert das wirst du büßen.“ Sofort formte ich den ersten Schneeball und warf ihn auf Herbert. Daraufhin entflammt eine wilde Schneeballschlacht. Nach einer Viertelstunde ließen wir uns erschöpft in den Schnee fallen.

Herbert hielt einen großen Schneeball hoch und schwenkte ihn hin und her. „Das ist unsere Friedensfahne.“

Einträchtig stapften wir durch den tiefen Schnee den Hügel hinab. Dort stand er, unser Iglu. Ja wir hatten einen echten Iglu gebaut, der höher als ein Auto war und uns vieren genügend Platz bot. Anneliese besorgte heißen Kakao und Plätzchen. Maria, Herbert und ich entzündeten die Laternen im Innern unseres Prachtbaus. Kurze Zeit später saßen wir bei Kakao und Plätzchen zusammen, Herbert erzählte Witze und wir lachten und grölten. Bei Anbruch der Dunkelheit verabschiedeten sich Anneliese und Herbert. Maria hockte neben mir auf einer Holzkiste. Die zuckenden Flammen in den Laternen ließen Schatten über die Igluwände huschen. Da schob Maria ganz langsam, ganz zaghaft, ja zärtlich ihre kalte Hand zwischen meine Hände. Plötzlich knallt ein Schneeball gegen meine Stirn und holt mich zurück in die Gegenwart. Während dieser Zeitreise in die Jahre meiner Kindheit haben Paul, Mia, Greta und Milan ihre Schneebälle wieder fliegen lassen.

„Oh, Entschuldigung. Ich wollte eigentlich den Milan treffen“, sagt Mia kleinlaut und sieht mich mit ihren großen Augen erschrocken an, als würde ich mich jeden Moment wie ein feuerspeiender Drache auf sie stürzen.
„Darf ich mitspielen?“, rutscht es im nächsten Moment aus mir heraus.
Die Kinder starren mich an, als wäre ich ein Außerirdischer, ein grüner Mann vom Mars. Ich kann es ja selber kaum begreifen, was ich eben gesagt habe. Es war mir einfach so entflohen aus der Tiefe meiner Seele.
Als Erstes findet Greta ihrer Sprache wieder: „Du bist doch viel zu groß. Du bist schon erwachsen. Und Erwachsene können nicht mehr spielen.“
„Doch“, entgegne ich. „Ich kann noch richtig gut spielen.“
„Du magst keine Kinder“, meldet sich Milan. „Erst schreist du uns an, wir würden nur Krach machen, du bezeichnest uns als Rotznasen und Hornochsen, und jetzt willst du mitspielen. Du bist doch nicht ganz frisch im Kopf.
„Es tut mir leid. Ich habe total überreagiert. Ich mag Kinder und möchte so gerne mitspielen“, bettle ich.
„Du kannst hier nicht mitspielen“, bestimmt Paul. Gehe nach Hause und lasse uns in Ruhe.“ „Ich, ich“, stottere ich, krampfhaft nach Worten suchend. „Ich kann einen Iglu bauen.“
Ungläubig starren mich die vier an. Niemand sagt etwas.
„Ja, ich kann wirklich einen Iglu bauen“, versichere ich.
„So groß, dass wir hineinpassen?“, fragt Mia.
„Ganz aus Schnee, So wie es die Menschen in Grönland haben?“ will Greta wissen.
„Das glaube ich nicht“, Milan schaut mich skeptisch an. „Du erzählst das nur, um mitspielen zu dürfen.“
„Ich kann es euch zeigen. Ich habe schon als Kind einen Iglu gebaut“, verkünde ich mit ein wenig Stolz in der Stimme.“
„Einen echten Iglu zu bauen, das fände ich toll“, sagt Greta.
„Wir können es ja mal ausprobieren“, meint Mia.
„Einen Iglu zu bauen, das gefällt mir“, bestätigt Milan. „Aber mit dem hier?“, er zeigt verächtlich auf mich, „wenn der wieder ausrastet und uns anschreit, ist er schneller zu Hause als er es sich denkt.“
„Ich bin dagegen, dass er mitmacht“, sagt Paul und schaut mich feindselig an. „Aber wenn ihr es möchtet, können wir es mit ihm versuchen.“
Die anderen nicken.

Ich hätte jubeln können, halte mich aber zurück. Wir wählen das freie Grundstück neben dem Spielplatz. Die Kinder rollen dicke Schneebälle, deren Seiten ich mithilfe eines Holzbrettes abschabe, damit Quader entstehen. Gleich großen Steinen beim Mauern einer Wand, werden die Quader aufeinander gestapelt. Mia stopft die Ritzen zwischen den Quadern mit Schnee zu. Unser Bauwerk wird kreisrund. Weitere Kinder mit ihren Schlitten im Schlepptau kommen neugierig näher und schließen sich uns an. Zwei Mädchen aus dem Nachbarhaus haben uns durchs Fenster gesehen und eilen lachend herbei. Mittlerweile sind wir zwölf Kinder, elf kleine und ein großes. Alle rollen Schneebälle, bearbeiten sie, bauen Gerüste, damit die Kuppel nicht einstürzt. Trotz der Kälte glühen unsere Wangen. Nachdem alles steht, werden die Gerüste abgebaut. Der Iglu hält. Voller Stolz betrachten wir unser Bauwerk.
Greta besorgt Plätzchen und Kuchen. Mia bereitet dampfenden Kinderpunsch zu. Rund um den Innenraum des Iglus haben wir Sitzbänke aus Schnee errichtet. Paul schleppt einige Laternen herbei. Plötzlich taucht Milan mit einer Gitarre auf. Wenig später sitzen wir in unserem Iglu. Vor dem Eingang vollführen die Schneeflocken einen wilden Tanz. Der Schein der Kerzen verströmt ein warmes angenehmes Licht. Wir knabbern Plätzchen, lassen uns den Kuchen schmecken und schlürfen den duftenden Kinderpunsch.
Milan stimmt auf seiner Gitarre „Leise rieselt der Schnee“ an und wir singen alle mit.
Als es dunkel wird verabschieden sich die Kinder. Auch ich gehe nach Hause. Paul ruft mir noch nach:
„Hey Gustav, bist du morgen wieder dabei?“
„Mal schauen“, antworte ich.
Mich durchströmt etwas Warmes, etwas, das ich lange nicht mehr gefühlt habe – Weihnachtszauber.
Die Geschichtenmanufaktur „Unikata“ Ludger Pötter