Auch Geldautomaten sind ein Stück Unabhängigkeit

Geschrieben von Klaus Büttner.

atm 1524870 640Längst hat der Anpassungsdruck - weg vom Filialnetz und hin zu Online-Angeboten - die Banken erreicht. "Gerade in den Vororten und den ländlichen Gebieten werden immer mehr Sparkassen-Filialen geschlossen", weiß die Vorsitzende der Landesseniorenvertretung Nordrhein-Westfalen (LSV NRW), Gaby Schnell, aus vielen Gesprächen mit den lokalen Seniorenvertretern. "Dass nun aber offenbar auch noch die Geldautomaten - und damit ein Stück Unabhängigkeit vieler nicht mehr so mobiler Menschen - verschwinden sollen, kann nicht ohne Widerspruch bleiben". Doch haben sich inzwischen, wie etwa in Düren, Seniorenvertretungen erfolglos gegen den Abtransport von Geldautomaten eingesetzt. Der stattdessen offerierte „Geld-Bringdienst“ ist in den Augen der LSV allerdings keine Alternative für einen selbstbestimmten Umgang alter wie junger Menschen mit dem Bargeld. Für Gaby Schnell ist diese beginnende Entwicklung aus mehreren Gründen abzulehnen: "Einer aktuellen Studie der KfW-Förderbank zufolge sind in Deutschland seit dem Jahr 2000 fast 10.200 der damals noch rund 38.000 Banken-Filialstandorte verloren gegangen. Die jetzt offensichtlich folgende Abschaffung von Geldautomaten führt zu einer weiteren infrastrukturellen Abhängung von Stadtteilen und ländlichen Gebieten. Und die trifft besonders die alten Menschen". Gerade noch hatte der 7. Altenbericht der Bundesregierung die Stärkung der Kommunen als Lebensorte für die Menschen gefordert, so Schnell. "Eine funktionierende Infrastruktur ist aber ein wesentliches Merkmal solcher Lebensorte. Wenn man die Quartiere stärken will, gehören auch Geldautomaten zwingend dazu". Gerade die Sparkassen seien wichtige Teile des Gemeinwesens der Kommunen und eben nicht nur reine Wirtschaftsunternehmen. Damit komme ihnen auch eine besondere Verpflichtung gegenüber dem Erhalt der Infrastruktur zu, die nach Ansicht der Landesseniorenvertretung nicht durch das vielfältige und lobenswerte finanzielle Engagement für Kultur, Sport oder soziale Projekte ablösbar ist. Dass nach den Geldautomaten auch gleich das Bargeld verschwinden könnte, ist zwar in absehbarer Zeit nicht zu befürchten, doch keineswegs mehr Utopie. Alternative Zahlungsmethoden stünden bereit, so betonen Banken-Vertreter allerorten, an die man ältere oder auf Barrierefreiheit angewiesene Menschen sehr gerne heranführe. Wer solche alternativen Zahlungsmöglichkeiten nutzen wolle und könne, solle dies gerne tun, findet Gaby Schnell, aber: "Der Bargelderhalt liegt im Interesse der Selbstbestimmung von Menschen aller Lebensalter. Dazu gehört auch, ohne Probleme oder unzumutbare Wege an das eigene Geld kommen zu können". Längst hat der Anpassungsdruck - weg vom Filialnetz und hin zu Online-Angeboten - die Banken erreicht. "Gerade in den Vororten und den ländlichen Gebieten werden immer mehr Sparkassen-Filialen geschlossen", weiß die Vorsitzende der Landesseniorenvertretung Nordrhein-Westfalen (LSV NRW), Gaby Schnell, aus vielen Gesprächen mit den lokalen Seniorenvertretern. "Dass nun aber offenbar auch noch die Geldautomaten - und damit ein Stück Unabhängigkeit vieler nicht mehr so mobiler Menschen - verschwinden sollen, kann nicht ohne Widerspruch bleiben". Doch haben sich inzwischen, wie etwa in Düren, Seniorenvertretungen erfolglos gegen den Abtransport von Geldautomaten eingesetzt. Der stattdessen offerierte „Geld-Bringdienst“ ist in den Augen der LSV allerdings keine Alternative für einen selbstbestimmten Umgang alter wie junger Menschen mit dem Bargeld. Für Gaby Schnell ist diese beginnende Entwicklung aus mehreren Gründen abzulehnen: "Einer aktuellen Studie der KfW-Förderbank zufolge sind in Deutschland seit dem Jahr 2000 fast 10.200 der damals noch rund 38.000 Banken-Filialstandorte verloren gegangen. Die jetzt offensichtlich folgende Abschaffung von Geldautomaten führt zu einer weiteren infrastrukturellen Abhängung von Stadtteilen und ländlichen Gebieten. Und die trifft besonders die alten Menschen". Gerade noch hatte der 7. Altenbericht der Bundesregierung die Stärkung der Kommunen als Lebensorte für die Menschen gefordert, so Schnell. "Eine funktionierende Infrastruktur ist aber ein wesentliches Merkmal solcher Lebensorte. Wenn man die Quartiere stärken will, gehören auch Geldautomaten zwingend dazu". Gerade die Sparkassen seien wichtige Teile des Gemeinwesens der Kommunen und eben nicht nur reine Wirtschaftsunternehmen. Damit komme ihnen auch eine besondere Verpflichtung gegenüber dem Erhalt der Infrastruktur zu, die nach Ansicht der Landesseniorenvertretung nicht durch das vielfältige und lobenswerte finanzielle Engagement für Kultur, Sport oder soziale Projekte ablösbar ist. Dass nach den Geldautomaten auch gleich das Bargeld verschwinden könnte, ist zwar in absehbarer Zeit nicht zu befürchten, doch keineswegs mehr Utopie. Alternative Zahlungsmethoden stünden bereit, so betonen Banken-Vertreter allerorten, an die man ältere oder auf Barrierefreiheit angewiesene Menschen sehr gerne heranführe. Wer solche alternativen Zahlungsmöglichkeiten nutzen wolle und könne, solle dies gerne tun, findet Gaby Schnell, aber: "Der Bargelderhalt liegt im Interesse der Selbstbestimmung von Menschen aller Lebensalter. Dazu gehört auch, ohne Probleme oder unzumutbare Wege an das eigene Geld kommen zu können".