Wir werden ausgebeutet wie Ölfelder und geben freiwillig unsere Ware her

Geschrieben von Redaktion.

logo brigitteHamburg (ots) - Denkende Maschinen spionieren unsere Wünsche und Vorlieben aus - und wir merken es nicht einmal. Davor warnt IT-Expertin Yvonne Hofstetter in der neuen Ausgabe der BRIGITTE (Ausgabe 4/15, ab heute im Handel). Mit anschaulichen Beispielen erklärt sie, wie Konzerne in unsere Privatsphäre dringen. Computergesteuerte Heizungen zum Beispiel, die auch die Luftfeuchtigkeit in Räumen messen. "Der Feuchtigkeitswert im Schlafzimmer liefert auch Informationen darüber, wie oft und wann ich Sex habe. Und was zum Teufel geht das meinen Energieprovider an?", fragt Hofstetter. Mit wem und wie lange wir telefonieren, was wir bestellen - alles ist Futter für Big Data. Intelligente Software sammelt Daten und zieht Schlüsse daraus: Für was wir uns interessieren, aber auch ob wir zuverlässig, neurotisch oder depressiv sind. "Noch tut uns die Datensammelwut nicht weh", prophezeit Hofstetter. "Aber schon bald werden uns die Folgen empfindlich treffen." Sie selbst meidet soziale Netzwerke wie Facebook, an ihrem Laptop klebt sie Mikrofon und Kamera zu und benutzt statt Google Ixquick, weil diese Suchmaschine den Suchverlauf nicht speichert. "Gedanken und Handlungen sind das Öl der neuen Wirtschaft. Wir werden ausgebeutet wie Ölfelder und geben freiwillig unsere Ware her", sagt die Mahnerin.