Krankenhaus-Spitze begründet das Aus der Geburtshilfe

Geschrieben von Klaus Büttner.

baby 1531060 640Zahlreiche Besucherinnen und Besucher erlebten am Mittwochabend eine informative, aber auch eine teils emotionsgeladene Ratssitzung, die sich ausschließlich um die Schließung der Geburtshilflichen Abteilung im Sixtus-Krankenhaus drehte. Am Ende votierte die SPD allein mit zehn Stimmen für ihren Resolutionsentwurf, sich für den Erhalt der Abteilung stark zu machen. Dagegen standen 26 Stimmen aus CDU, Grünen, WGH und FDP, die diesen, wie sie es sagten, Alleingang der SPD nicht mittrugen, der nach deren Ansicht auch an vielen Stellen inhaltlich fehlerhaft und deshalb nicht akzeptabel sei. Bereits vor der Abstimmung hat Bürgermeister Bodo Klimpel deutlich gemacht: „Ich werde mit oder auch ohne Resolution das zuständige Ministerium anschreiben, denn wir alle in Haltern am See wollen, dass die Geburtshilfe bei uns erhalten bleibt. Aber ich werde hier nicht suggerieren, dass dieses erfolgreich sein wird.“ In der Ratssitzung haben Geschäftsführer Andreas Hauke und auch der Medizinische Geschäftsführer Dr. Andreas Weigand erläutert, was den Aufsichtsrat des Katholischen Klinikums Ruhrgebiet Nord (KKRN) am 24. April veranlasst hat, den Beschluss zu treffen, die Abteilung zum 30. Juni zu schließen. Dabei spielten die sinkenden Geburtenzahlen, die erheblichen personellen Probleme bei der Rekrutierung von Ärzten und Hebammen sowie die seit vielen Jahren defizitären Ergebnisse die Hauptrolle. Dem Vorwurf, dass nur wirtschaftlichen Gründe ausschlaggebend gewesen seien, begegneten die Geschäftsführer deutlich. „Wenn nur dies ein Kriterium gewesen wäre, hätten wir sie schon vor zehn oder 15 Jahren schließen müssen, denn so lange haben wir pro Jahr stets einige Hunderttausend Euro Schulden gemacht.“ Deshalb habe sich der Aufsichtsrat entschieden, so zu handeln, um letztlich das Sixtus-Hospital mit seinen anderen Abteilungen zu stärken, um eine möglichst breite medizinische Versorgung für die Bevölkerung vorhalten zu können. Gleichzeitig gehe es darum, im gesamten Klinikverbund die Dorstener Geburtshilfe zu stärken, um sie zu sichern. Die Verantwortlichen des Krankenhauses machten ebenso deutlich, dass dieser gesamte Prozess stets auch mit der Mitarbeitervertretung abgestimmt gewesen sei. So würden auch künftig die Hebammen und die Krankenschwestern ihren Arbeitsplatz behalten, ihre Wünsche würden berücksichtigt. Zu dem neuen Konzept gehöre es auch, die Gynäkologie im SixtusKrankenhaus bestehen zu lassen sowie die geburtshilfliche Betreuung vor und nach der Geburt ebenso in Haltern am See zu belassen und sogar auszubauen. Lediglich die Geburt werde dann z.B. in Dorsten stattfinden müssen. Hauke abschließend: „Auch wir sind wegen der Schließung traurig, es geht aber nicht anders. Für uns ist das ein Schritt, der nicht rückgängig zu machen ist.“

Kommentar: Vor Jahren wurde die Geburtshilfestation modernisiert und erweitert. Die Geburtshilfe im Halterner Sixtus Krankenhaus hatte immer einen hohen Stellenwert und ist beliebt auf Grund der individuellen Betreuung und Pflege. Die Mütter fühlen sich gut aufgehoben. Nun wird auch diese Abteiung im Zuge der Zusammenlegung, von Krankenhäusern und Zentralisierung, in diesem Krankenhaus geschlossen. Der wirtschaftliche Aspekt steht mal wieder über den Bedürfnissen der Menschen. Geburten werden in Haltern am See zu einem Abenteuer und jede Geburt wird zu Reise ins Ungewisse. Werdene Mütter und Väter werden sich auf dem Weg zur entsprechenden kilometerweiten Klinik fragen müssen: "Schaffen wir das noch?" Solche Bilder wie das obige wird es im St. Sixtus Krankenhaus in Haltern am See nicht mehr geben.

Foto: jas / Pixabay

Tag der offenen Museen und Galerien in Haltern am See

Geschrieben von Stadt Haltern am See.

hall 3305961 640Am Sonntag, 13. Mai, wird zum achten Mal der „Open-Tag der Museen, Galerien und Werkstätten“ veranstaltet. Seit 2009 hat die Stadtverwaltung zusammen mit dem ortsansässigen Museum, mit Galerien, Werkstätten, Ateliers und weiteren Kunstschaffenden diesen Aktionstag erfolgreich gestaltet. Aufgrund der großen Resonanz und die Bereitschaft zur weiteren Teilnahme vieler Künstler/innen veranlasst die Verantwortlichen, auch im Jahr 2018 den Museumstag als einen Tag der öffentlichen Präsentation von Museum, Galerien, Werkstätten, Ateliers und von anderen Orten künstlerischen Schaffens zu nutzen. Folgende Künstler/innen und Gruppen machen mit: Galerie Augenblick, Galerie im Paul-Gerhardt-Haus, das Atelier Ulla Feldmann und Gerhard Zipp, das Atelier Falck, das Atelier Ulrich Schriewer, der Künstlerhof Lavesum und das Atelier Cathrin Hülsmann öffnen ihre Türen für interessierte Besucher/innen; im LWL-Römermuseum findet im Rahmen der Dauerausstellung eine Führung statt. Die Stadtagentur lädt in das Alte Rathaus ein zur Besichtigung der aktuellen Ausstellung von Birgit Wessel. Alle weiteren Einzelheiten und Öffnungszeiten könnten Interessierte einem kleinen Faltblatt entnehmen (siehe auch unter www.haltern.de). Dieses liegt an folgenden Stellen kostenlos zur Mitnahme bereit: LWL-Römermuseum, Altes Rathaus, Eingangsbereich Neues Rathaus, Stadtbücherei und bei allen beteiligten Künstlerinnen und Künstlern. Ein kleiner Tipp: Bei gutem Wetter kann man die einzelnen Veranstaltungsorte bequem auf einem Rundkurs per Fahrrad erkunden. An den einzelnen Stationen werden für die Besucher kleine Erfrischungen bereitgehalten. Kartenmaterial gibt es vorab in der Tourist-Information im Alten Rathaus. Foto: Matthias Lipinski / Pixabay

Keine Giftpflanzen in den Familiengarten

Geschrieben von .Redaktion.

dsh kinder broschuere gift titelEltern, die jetzt den heimischen Garten bepflanzen, sollten um giftige Pflanzen wie Engelstrompete, Goldregen oder Eisenhut einen großen Bogen machen. Diese und weitere Gewächse können bei Kleinkindern, die sie in den Mund nehmen, zu Vergiftungen führen. Dafür reichen in einigen Fällen schon geringe Mengen der Samen, Beeren oder anderer PflanzenteileDie Aktion DAS SICHERE HAUS (DSH), Hamburg, rät zur Vorsicht bei diesen zehn zum Teil hochgiftigen Pflanzen:
1. Blauer und gelber Eisenhut 
2. Bilsenkraut 
3. Engelstrompete 
4. Gemeine Eibe 
5. Goldregen 
6. Herbstzeitlose 
7. Oleander/Rosenlorbeer 
8. Rizinus/Wunderbaum 
9. Stechapfel 
10. Tollkirsche
Geeignete Pflanzen für den Familiengarten Gut geeignet für den "Kinder"-Garten sind unter anderem Blumen wie Kornblume, Cosmea oder Kapuzinerkresse. Zu den empfehlenswerten Gehölzen zählen Ahorn-, Linden- und Pappelarten sowie Felsenbirne und Schlehe. Die Broschüre kann im Downloadbereich heruntergeladen werden

Das purpurne Tuch

Geschrieben von .Redaktion.

wolfgang wiesmann„Mit dem Lesen von Büchern hatte ich nie viel am Hut, aber das Schreiben faszinierte mich.“ Mit diesem Zitat, stellte sich der Autor Wolfgang Wiesmann bei einer Lesung zu seinem Buch mit dem Titel: Das purpurne Tuch in der Halterner Stadtbücherei vor. Krimischreiber Wiesmann hatte seine alte Heimatstadt als Schauplatz entdeckt und suchte nach einem charakteristischen Thema. Es entstand ein Römerkrimi, in dem er den Bogen von Karthago nach Stonehenge, und wie könnte es anders sein, über Haltern nach Rom spannt. 9 n. Chr. entkommt eine junge Frau ihrem tödlichen Schicksal. Auf ihrer Flucht gerät sie ins Römerlager Haltern, wo es zu einem Überfall germanischer Stämme kommt. Zum Glück überlebt sie, verliert aber wertvolle Gegenstände, die im regendurchtränkten Boden versinken. Gut 2000 Jahre später kommt es bei den Ausgrabungen in Haltern zu sensationellen Funden, die aber verheimlicht werden. Der Leser kennt natürlich die Funde und was noch im Boden verborgen liegt, wird aber von einer Sache besonders überrascht. Dabei handelt es sich um eine Bleihülse, die bei einer nicht ganz legalen Aktion von einer Schülerin des Joseph König Gymnasiums gefunden wird. Aurelia entdeckt schnell, dass sich ein Tuch in der Hülse befindet. Sofort wird ihr klar, dass die Schriftzüge, Symbole und Zeichen auf dem Tuch die Geschichte einer Frau erzählen. Sie ist besessen von dem Gedanken, diese Geschichte zu enträtseln und gerät dabei in gefährliche Fahrwasser. Wiesmann verrät an dieser Stelle nicht zu viel, wenn er mitteilt, dass seine Heldin aus der Römerzeit im gereiften Alter nach Haltern zurückgekehrt war, um dort, wo sie glaubte ihre wertvollen Gaben verloren zu haben, die Bleihülse zu verscharren. Aurelia, Wiesmanns Heldin aus der Neuzeit, wird das Geheimnis entschlüsseln, aber einer der Mitwisser wird mit seinem Leben bezahlen. Fey Amber, Hauptkommissarin aus Münster, wird sich des Falls annehmen. Sie hatte sich bereits in den Münster Krimis des Autors, die zum Teil noch erscheinen, als zuverlässige Ermittlerin bewährt. Die Romanfigur Fey Amber entstand - so Wiesmann- aus einer grundsätzlichen Frage. Als er eines Tages entschied, Krimis zu schreiben, stellte sich für ihn die Wahl, attraktive Kommissarin oder muffeliger Kauz mit schrägen Gewohnheiten als „Gesellschafter“ zu haben. „Ich schreibe in einer einsam gelegenen Blockhütte, sechs Monate an einem Roman, sieben Stunden jeden Tag. Da fiel die Wahl leicht. Ich war riesig gespannt darauf, wie Fey Amber aussehen würde und wie sie sich ihren privaten und beruflichen Problemen stellen würde.“ Der Autor lässt seinen Figuren viel Spielraum und stellt sie vor schwierige Aufgaben, sodass sie sich entwickeln können und sie ihm immer wieder  neue Herausforderungen abringen. „Schreiben ist unglaublich spannend, denn man weiß ja selber nicht, was als nächstes passiert“, sagt der Autor und schmunzelt. Im Herbst erscheint Wiesmanns zweiter Haltern Krimi. Im Anglermilieu geht es heiß zur Sache und auch in Halterns Gastronomie aus den 70er Jahren wird nach Mord und Totschlag gefahndet. Die Seestadt Haltern im Kirminetz, wer hätte das gedacht. Foto: Wolfgang Wiesmann

Angriff der Kryptogeld-Sauger

Geschrieben von .Redaktion.

bitcoin 2665932 640Das heimliche Schürfen von Kryptogeld auf fremden PCs ist aktueller Trend der Crimeware-Szene. Hersteller von Anti-Viren-Software melden einen dramatischen Anstieg von bösartigen Krypto-Minern für Windows. Die neue Ausgabe des Computermagazins c’t 9/18 erklärt, wie die Miner fremde Rechner kapern und woran man erkennt, dass der eigene Computer für Krypto-Mining missbraucht wird. „Die Abzocke mit heimlichem Krypto-Mining kann jeden treffen“, erklärt c’t-Redakteur Jürgen Schmidt. Schnell fängt man sich den Miner per Mail oder über kostenlose, werbefinanzierte Software ein. Manchmal laufen die Mining-Skripte auch versteckt im Browser mit. Beim Schürfen führt der PC dann Berechnungen durch, um Kryptogeld zu generieren. Das trägt zur Alterung der Hardware bei und schlägt sich auf der Stromrechnung nieder – schlimmstenfalls mit mehreren Hundert Euro pro Jahr. Ein besonders attraktives Angriffsziel sind laut Schmidt die Firmen. „Während ein einzelner Rechner lange arbeiten muss, um ein paar Cent zu schürfen, lohnt sich das Geschäft durchaus, wenn einige Hundert oder Tausend Rechner außerhalb der regulären Arbeitszeit unbemerkt Moneros minen.“ Forensiker entdecken daher immer wieder bei der Analyse von Einbrüchen Krypto-Mining-Malware in Firmennetzen. Wenn man das Gefühl hat, dass das Windows-System aus unbekannten Gründen Rechenressourcen verbraucht, ist es allerdings nicht einfach herauszufinden, ob ein Mining-Trojaner schuld daran ist. „Als wir den Task-Manager auf einem infizierten Rechner starteten, schrillten bei dem Trojaner offenbar die Alarmglocken und er beendete sich kurzerhand selbst, um nicht entdeckt zu werden“, erzählt Schmidt. Die c’t 9/18 erklärt daher ausführlich, mit welchen Tricks man den Übeltätern trotzdem auf die Schliche kommt. Einen Schutz vor Mining-Parasiten bieten aktuelle Virenscanner und gesunder Menschenverstand. Manche Trojaner versuchen auch Huckepack als sogenannte Potentially Unwanted Applications (PUA) mit legitimer Software auf dem System zu landen. Wer den Windows Defender nutzt, muss den Schutz für PUAs per PowerShell oder Registry einschalten. Für die wichtigsten Browser wie Chrome und Firefox gibt es die Erweiterung „No Coin“, die Mining-Skripte blockiert. Foto: Gerd Altmann / Pixabay