3D-Druck in der Stadtbücherei

Geschrieben von .Redaktion.

3ddruck buechereiFoto: Coenen-Brinkert / Stadt HalternDremel DigiLab 3D45 – diesen Namen trägt der neue 3D-Drucker, der seit Ende August im Eingangsbereich der Stadtbücherei zu finden ist. Mit dieser neuen Anschaffung verfügt die Stadt-bücherei, die sich als Bibliothek der Dinge versteht, über eine weitere, neue Medienart, die Bür-gerinnen und Bürger nicht nur ansehen, sondern auch ausprobieren können. Mit schnellen, filigranen Bewegungen gleitet der Drucker über die Form, die er entstehen lassen will, und lässt sie dabei Stück für Stück höher werden. Es wird noch eine Weile dauern, bis aus der Form eine Star-Wars-Figur ersichtlich wird - 3D-Druck ist nichts für Ungeduldige. Ein Druckvorgang kann je nach Größe schon einige Stunden dauern. Deshalb und, um das Prinzip zu veranschaulichen, ist der Drucker zu den Öffnungszeiten nun im Dauereinsatz. „Es sind nicht, wie man vielleicht denken könnte, nur junge Menschen, die sich für diese moderne Technik interessieren“, berichtet Bücherei-Leiterin Andrea Coenen-Brinkert: „Interessierte jeden Alters bleiben an der Maschine stehen und beobachten fasziniert, wie sie arbeitet.“ Kompliziert oder teuer ist es nicht, die 3D-Technik in der Stadtbücherei selbst auszuprobieren.

Tatsächlich reicht für den Zugang und den Auftrag ein Büchereiausweis. Die verwendeten Werk-stoffe kosten 30 Cent pro Gramm. Interessierte können sich von der Stadtbücherei per E-Mail informieren lassen, wann der Gegenstand abholbereit ist oder man kann ebenso in der Nähe des Druckers bleiben und ein Buch lesen, solange der Dremel DigLab 3D45 am Arbeiten ist. Einige erste Aufträge sind bereits bei der Stadtbücherei eingegangen: Unter anderem ließen sich die Besucherinnen und Besucher Darthalter, Schlüsselanhänger, Figuren oder Backformen nach dem eigenen Geschmack anfertigen. In der Industrie arbeiten 3D-Drucker in völlig anderen Dimensionen. Sogar kleine Häuser wer-den aus einem Guss produziert. Auch in der Medizintechnik sind 3D-Drucker zur Selbstver-ständlichkeit geworden. Ersatzteile zu produzieren gehört in der Fertigung bereits zur Routine. Die Bücherei ist als ein Ort für lebenslanges Lernen ausgerichtet, der darum bemüht ist, die Medienkompetenz der Besucherinnen und Besucher zu fördern. „Wir möchten immer wieder neue Medienarten und auch technische Möglichkeiten zeigen und Interessierten die Chance bie-ten, diese auch auszuprobieren im sogenannten MAKERROOM“, erläutert Coenen-Brinkert. Bald werden regelmäßig 3D-Druck-Führerscheine angeboten, damit jeder das Angebot der Bü-cherei kennenlernen und nutzen kann. Das Komplizierte am 3D-Druck ist weniger die feine Me-chanik, sondern die Datenlage: Die Drucker sind nicht kreativ, sondern benötigen genaue An-weisung, wo die Düse den 210 Grad heißen Kunststoff in feinen Schichten ausspucken soll. Druckvorlagen kann man sich kostenlos aus dem Internet herunterladen. Dann allerdings kann man sich seine Vorlage nicht frei gestalten.