Das purpurne Tuch

Geschrieben von .Redaktion.

wolfgang wiesmann„Mit dem Lesen von Büchern hatte ich nie viel am Hut, aber das Schreiben faszinierte mich.“ Mit diesem Zitat, stellte sich der Autor Wolfgang Wiesmann bei einer Lesung zu seinem Buch mit dem Titel: Das purpurne Tuch in der Halterner Stadtbücherei vor. Krimischreiber Wiesmann hatte seine alte Heimatstadt als Schauplatz entdeckt und suchte nach einem charakteristischen Thema. Es entstand ein Römerkrimi, in dem er den Bogen von Karthago nach Stonehenge, und wie könnte es anders sein, über Haltern nach Rom spannt. 9 n. Chr. entkommt eine junge Frau ihrem tödlichen Schicksal. Auf ihrer Flucht gerät sie ins Römerlager Haltern, wo es zu einem Überfall germanischer Stämme kommt. Zum Glück überlebt sie, verliert aber wertvolle Gegenstände, die im regendurchtränkten Boden versinken. Gut 2000 Jahre später kommt es bei den Ausgrabungen in Haltern zu sensationellen Funden, die aber verheimlicht werden. Der Leser kennt natürlich die Funde und was noch im Boden verborgen liegt, wird aber von einer Sache besonders überrascht. Dabei handelt es sich um eine Bleihülse, die bei einer nicht ganz legalen Aktion von einer Schülerin des Joseph König Gymnasiums gefunden wird. Aurelia entdeckt schnell, dass sich ein Tuch in der Hülse befindet. Sofort wird ihr klar, dass die Schriftzüge, Symbole und Zeichen auf dem Tuch die Geschichte einer Frau erzählen. Sie ist besessen von dem Gedanken, diese Geschichte zu enträtseln und gerät dabei in gefährliche Fahrwasser. Wiesmann verrät an dieser Stelle nicht zu viel, wenn er mitteilt, dass seine Heldin aus der Römerzeit im gereiften Alter nach Haltern zurückgekehrt war, um dort, wo sie glaubte ihre wertvollen Gaben verloren zu haben, die Bleihülse zu verscharren. Aurelia, Wiesmanns Heldin aus der Neuzeit, wird das Geheimnis entschlüsseln, aber einer der Mitwisser wird mit seinem Leben bezahlen. Fey Amber, Hauptkommissarin aus Münster, wird sich des Falls annehmen. Sie hatte sich bereits in den Münster Krimis des Autors, die zum Teil noch erscheinen, als zuverlässige Ermittlerin bewährt. Die Romanfigur Fey Amber entstand - so Wiesmann- aus einer grundsätzlichen Frage. Als er eines Tages entschied, Krimis zu schreiben, stellte sich für ihn die Wahl, attraktive Kommissarin oder muffeliger Kauz mit schrägen Gewohnheiten als „Gesellschafter“ zu haben. „Ich schreibe in einer einsam gelegenen Blockhütte, sechs Monate an einem Roman, sieben Stunden jeden Tag. Da fiel die Wahl leicht. Ich war riesig gespannt darauf, wie Fey Amber aussehen würde und wie sie sich ihren privaten und beruflichen Problemen stellen würde.“ Der Autor lässt seinen Figuren viel Spielraum und stellt sie vor schwierige Aufgaben, sodass sie sich entwickeln können und sie ihm immer wieder  neue Herausforderungen abringen. „Schreiben ist unglaublich spannend, denn man weiß ja selber nicht, was als nächstes passiert“, sagt der Autor und schmunzelt. Im Herbst erscheint Wiesmanns zweiter Haltern Krimi. Im Anglermilieu geht es heiß zur Sache und auch in Halterns Gastronomie aus den 70er Jahren wird nach Mord und Totschlag gefahndet. Die Seestadt Haltern im Kirminetz, wer hätte das gedacht. Foto: Wolfgang Wiesmann